Wenn ich gefragt werde, was die wichtigste Grundlage der Ernährung darstellt, dann antworte ich zum Überraschen vieler mit: „Ganz klar, die Flüssigkeitszufuhr.“ Und obwohl dem Trinkverhalten eine so wichtige Bedeutung zukommt, fällt dieses Thema bei denen, die sich mit ihrem Essverhalten beschäftigen, meistens völlig hinten rüber.
Dabei ist den meisten, mit denen ich über Ernährung spreche, gar nicht bewusst, dass eine dauerhaft reduzierte Flüssigkeitsaufnahme gravierende gesundheitliche Folgen haben kann.
Trinken wir zu wenig, können viele wichtige Körperfunktionen nicht optimal arbeiten. So wird die Sauerstoffversorgung und die Nährstoffaufnahme unseres Körpers deutlich eingeschränkt. Diese Unterversorgung führt zu einer reduzierten mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit und verursacht Konzentrationsprobleme. Bei einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr können die Haut und auch die Schleimhäute ihre Schutzbarriere nicht aufrechterhalten und sogar ihre Schutzfunktion verlieren. Bei einer Unterversorgung von Wasser wird weiter das Verdauungssystem beeinträchtigt und es können Verdauungsprobleme auftreten. Auch das Nervensystem wird durch einen dauerhaften Flüssigkeitsmangel in Mitleidenschaft gezogen. Infolgedessen können sich Symptome chronischer Beschwerden wie z. B. unspezifische Rückenschmerzen deutlich verstärken.
Mit dem richtigen Trinkverhalten haben wir folglich einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit und können den soeben genannten Beeinträchtigungen entgegenwirken. Doch Flüssigkeit ist nicht gleich Flüssigkeit. Nicht jedes Getränk ist für eine gesundheitsfördernde Flüssigkeitsaufnahme geeignet, und einige Getränke haben sogar einen negativen Effekt auf den Wasserhaushalt. In meinen Ernährungscoachings empfehle ich meinen Coachees daher, ihren Flüssigkeitsbedarf mit Wasser und Tee zu stillen. Auch Kaffee ist für die Flüssigkeitszufuhr geeignet. Hier spielt die Dosierung die entscheidende Rolle, denn zu viel Kaffee kann Stresssymptome verstärken. Nicht für die Aufnahme von Flüssigkeit geeignet sind dagegen Softdrinks, Alkohol, Energiedrinks, fertige Säfte und tierische Milch.
Um mit unserem Trinkverhalten einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit auszuüben, ist das richtige Timing und die richtige Menge der Wasseraufnahme von Bedeutung. Damit das Trinkverhalten gesundheitsfördernd wirkt, muss die Wasseraufnahme und Wassermenge individuell an die Tagesstruktur und Aktivitäten angepasst sein. Nach dem Aufstehen ist es ganz wichtig, die Flüssigkeitsspeicher wieder aufzufüllen. Deshalb empfehle ich für einen guten Start in den Tag 1 bis 2 Gläser Wasser. Grundsätzlich ist über den Tag verteilt auf eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, mindestens 2,4 l Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen. Davon sind 1,5 l allein über das Trinken aufzunehmen. Die verbleibenden 0,9 l werden über die Nahrung aufgenommen.
Ich bemerke immer wieder, dass besonders bei der Bewegung die Bedeutung der Flüssigkeitsaufnahme unterschätzt wird. Die meisten wissen, dass durch den Schweißverlust bei sportlichen Aktivitäten dem Körper Wasser und Mineralien entzogen werden. Gleichen wir diesen Verlust nicht sofort wieder aus, hat dies eine Einschränkung des Sauerstoff- und der Nährstofftransports zur Folge und führt zu einem Leistungsabfall. Aus diesem Grund sollte bei körperlicher Anstrengung auch entsprechend mehr Flüssigkeit als die empfohlenen 1,5 l zugeführt werden. Hier fallen pauschale Angaben schwer, da der Flüssigkeitsbedarf stark von der Art der Bewegung, der Außentemperatur und weiteren individuellen Faktoren abhängt.
Durch die Schweißproduktion verlieren wir bei körperlicher und mentaler Anstrengung neben der reinen Flüssigkeit auch wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kalium. Um den Verlust dieser wichtigen Mineralstoffe zu kompensieren, empfehle ich für die Flüssigkeitsaufnahme daher Mineralwasser.
Mineralwasser enthält auf natürliche Weise einen ausgewogenen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen, die insbesondere unsere Muskeln benötigen. Die Mineralien und Spurenelemente sind bereits gelöst, sodass sie über das Wassertrinken schneller vom Körper aufgenommen werden können und dem Körper zur Verfügung stehen. Des Weiteren ist Mineralwasser ein natürliches Produkt und besitzt eine ursprüngliche Reinheit.
Mein Ratschlag: Arbeite zuerst an den Basics der Ernährung und schaffe eine gute Grundlage, um anschließend in die Feinheiten zu gehen. Zu den Basics gehört, wie oben ausführlich beschrieben, das Trinkverhalten und das Definieren der individuellen No-Go’s, die nicht in deiner täglichen Ernährung vorkommen sollten.
Denk immer dran: Eine ausgewogene Ernährung ist viel mehr als nur Kalorien!